Denkmal-Film Verhaag


Grenzgänger




Grenzgänger

oder mein Großvater war ein Quantenphysiker

ein Film von Bertram Verhaag

98 min

mit Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Sue Dürr, Dennis Jennings, Chris Peters, Dr. Walter Kroy, Dr. Dieter Schmidt, Renate Schmidt, Christiane Thurn, Prof. Herbert Steiner, Amory Loving, Dr. Edward Teller und Duane Big Eagle

Mit großer Trauer und Bestürzung traf uns die Nachricht vom Tod von Hans-Peter Dürr, der am 18. Mai im Alter von 84 Jahren verstarb. Seit unserem Film "Grenzgänger - oder mein Großvater war ein Quantenphysiker", den ich Seit unserem Film "Grenzgänger - oder mein Großvater war ein Quantenphysiker", den ich vor ca. 15 Jahren über ihn - einem der wohl wichtigsten Vordenker der Friedens- und Ökologie-Bewegung - machen durfte, waren wir nicht nur befreundet. Sein steter Zuspruch und seine fortwährende Anteilnahme an meiner Filmarbeit haben die Themen meiner Filme nachhaltig beeinflusst.

Danke Hans-Peter, für Deine positiven Gedanken und Deine Lösungsvorschläge für eine bessere Welt.

Als Grenzgänger zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit plädiert der Physiker und Heisenberg-Nachfolger HANS-PETER DÜRR nicht nur für eine neue Ethik in den Naturwissenschaften, sondern er greift Themen auf, die unsere globale Situation in einem veränderten Licht erscheinen lassen. Die zweckfreie Grundlagenforschung drängte er zurück zugunsten einer praktisch orientierten Erforschung der Überlebensfragen der Menschheit.

Unser Umgang mit der Natur ist von krassen Widersprüchen gezeichnet: Hier wird an der Neuerfindung des Lebewesens genetisch gearbeitet, dort für den Schutz der gefährdeten Natur gekämpft. Zum einen hält sich der Mensch für Gottvater, zum anderen sieht er sich als Opfer bedrohlicher Naturveränderungen. Können wir unser Verhältnis zur Natur normalisieren? Für Dürr ergab sich daraus die Notwendigkeit eines neuen Naturverständnisses vor allem in Politik, Technik und Wirtschaft. Unser Handeln darf nicht auf Ausbeutung, Überwindung und Beherrschung der Natur ausgerichtet sein, sondern auf volle Kooperation mit der Natur. Denn: Die Natur kann letztlich ohne den Menschen leben, aber der Mensch nicht ohne die Natur.

Der enorme Aufschwung der Wirtschaft in den industrialisierten Ländern beruht bei dieser Betrachtung gewissermaßen auf einer Bankraub-Mentalität. Wertschöpfung und Produktivität orientieren sich, bildlich gesprochen, an der Investition von immer besseren, raffinierteren und meist auch teureren Schweißgeräten, mit denen immer dickwandigere Naturtresore mit großen, in der Vergangenheit angesammelten natürlichen Schätzen wie Kohle, Erdöl etc. aufgebrochen werden. Die Bestohlene ist unsere Natur, die nicht nur unsere Umwelt, sondern unsere Mitwelt ist, in die wir auf komplexe Weise existentiell eingebettet sind. In gewisser Weise berauben wir uns also selbst.

Ohne ein Wort Kommentar folgt der Film in sehr unterhaltender und spannender Erzählweise der persönlichen und wissenschaftlichen Biographie des Quantenphysikers Hans-Peter Dürr. Metaphern- und bildreich werden uns seine Gedanken spielerisch vor Augen geführt.

1987 wurde HANS-PETER DÜRR der ALTERNATIVE NOBELPREIS verliehen.

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"In seinem spannenden Dokumentarfilm von 1997 zeichnet der Filmemacher Bertram Verhaag die persönliche und wissenschaftliche Biografie des Quantenphysikers Hans-Peter Dürr nach." (BR, 22.05.14)
 
"Eines der eindrucksvollsten Filmdokumente über den vor kurzem verstorbenen Vordenker und Inspirator der internationalen Friedens- und Umweltbewegung... Der Film kommt ohne Kommentar aus und doch erzählt er so viel, weil Hans-Peter so viel zu sagen hatte." (münchner zukunftssalon, 06.07.14)
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Buch & Regie Bertram Verhaag Kamera Waldemar Hauschild - Hans-Albrecht Lusznat
Schnitt Thomas Polzer Ton Zoltan Ravasz
In Co-Produktion mit dem Bayerischen Rundfunk
© 1997 DENKmal-Film Verhaag GmbH